Zwischen Terminen, Vorbereitungen und der Nachbereitung von Aufträgen ist es wichtig, auch mal kurz durchzuatmen und sich auf Entspannung zu konzentrieren. Natürlich habe ich auch im Urlaub immer eine Kamera dabei – die Fähigkeiten von Smartphones reichen für meine Ansprüche einfach nicht aus. Die Physik ist hier der entscheidende Faktor: Für eine gewisse Tiefe im Bild braucht man einen möglichst großen Sensor oder Film. Selbst moderne digitale Kameras mit Wechselobjektiven, wie meine Nikon Z7II mit Vollformatsensor, bieten deutlich mehr Möglichkeiten als jedes Smartphone.
Leichtes Gepäck für maximale Kreativität
Da ich jedoch nicht unnötig viel Gewicht mit mir herumtragen möchte, nehme ich bei ausgedehnten Spaziergängen oder Wanderungen oft nur meine Nikon Z7II und eine Festbrennweite mit – in diesem Fall ein Nikkor Z 35mm/1.4. Viele der technischen Funktionen dieser Kamera habe ich deaktiviert, da sie mich eher behindern als unterstützen. Ich möchte selbst entscheiden, wo ich das Licht messe und wohin ich den Fokus setze. Ebenso bestimme ich, in welche Richtung ich gehe und wie hoch oder tief mein Blickwinkel sein soll. Diese bewusste Einschränkung zwingt mich, genauer hinzuschauen und aktiv nach dem passenden Bildausschnitt zu suchen, statt einfach nur rein- oder rauszuzoomen.
Spontane Reise nach Esbjerg
Mit dieser recht minimalistischen Ausrüstung machte ich mich zusammen mit meinem Freund Ritchy spontan auf den Weg nach Dänemark. Kurzfristig buchten wir eine Unterkunft am Hafen von Esbjerg, setzten uns ins Auto und starteten unseren Roadtrip.
Erste Eindrücke und ein unerwartetes Abenteuer
Als wir in Esbjerg ankamen, entsprach der “Hafenblick” leider nicht ganz unseren Erwartungen. Die familienfreundliche Umgebung war ebenfalls nicht wirklich das, was wir uns vorgestellt hatten. Immerhin war die Unterkunft sauber und funktional.
Nach der etwa vierstündigen Anreise wollten wir uns die Beine vertreten und etwas Essbares finden. Unser Spaziergang führte uns in Richtung Hafen, und obwohl die Umgebung auf den ersten Blick wenig einladend wirkte, wurden wir schnell entschädigt: Es war Sonntagabend, kaum Menschen waren unterwegs, und die Industrieanlagen, Lagerhallen und Kaimauern lagen fast wie ein riesiger Lost Place vor uns. Mit Möwen, Krähen und ein paar Finken als einzige Begleiter durchstreiften wir die verlassene Gegend – eine perfekte Kulisse für meine Bildideen.
Ein kulinarischer Abschluss
Später fanden wir ein offenes Restaurant und genossen eine hervorragende Pizza in der Pizzeria La Scala. Am nächsten Morgen, nach einer kurzen Nacht, machten wir uns auf, die Umgebung weiter zu erkunden. Unser Ziel: die Insel Fanø, die man bequem mit einer Autofähre erreichen kann. Wir entschieden uns, als Fußgänger überzusetzen, um den Tag mit einem entspannten Spaziergang zu beginnen.
Die Insel Fanø erkunden
Die Insel Fanø empfing uns mit einer charmanten, fast verlassenen Atmosphäre. Doch der Weg zum Strand stellte sich als weiter heraus, als erwartet. Die Idee, die Robben an der Südspitze der Insel zu besuchen, gaben wir schnell auf. Stattdessen durchquerten wir die Insel zu Fuß, vorbei an Siedlungen, einem Freizeitzentrum und einem Golfplatz, bis wir nach etwa fünf Kilometern endlich die weitläufige Strandpromenade erreichten.
Ein perfektes Ende eines gelungenen Tages
Der Strand war, typisch dänisch, weitläufig und mit dem Auto befahrbar. Familien genossen die Sonne, ließen Drachen steigen und spielten am Wasser. Trotz der vielen Autos war genug Platz, um ungestört ins Wasser zu springen und schöne Bilder zu machen.
Zum Abschluss des Tages suchten wir das Restaurant Hos Ingeborg auf, das sich auf traditionelle dänische Speisen spezialisiert hat. Wir hatten Glück, ohne Reservierung einen Platz zu bekommen, und wurden mit hervorragendem Essen und einem exklusiven, nur für dieses Lokal gebrauten Bier belohnt.
Ein perfekter Abschluss für unseren Kurztrip, der trotz der nicht ganz idealen Unterkunft auf jeden Fall gelungen war.